Mittwoch, 23. November 2016
1.) Käfer
1.
Käfer
Vor dem Grabstein, kleine niedergedrückte Pflanzen,
die dazu da sind,
dass das rechteckige Feld bewachsen ist,
nicht das es schön ist.
Wären es schöne Pflanzen, die Liebe zeigen,
aufschreien lassen sollen,
würden diese schnell zeigen, dass man denkt,
aber nicht kommt.
Verblühten die Blumen, vertrockneten die Sträucher ,
würde aus der Landschaft der Liebe
ein Beet des Verlassens werden, was jeden,
der daran vorbeikommen würde,
wüst anschreien würde.

Also sind dort jetzt, seit schon länger als Jetzt,
Zweckpflanzen, die es aushalten, verlassen zu sein,
die nicht besonders schön sind,
aber bleiben wie sie sind.
Eine Konstante Wahrnehmung
und Erinnerung an die Hinterbliebenen.

26 Jahre ist die Differenz zwischen den beiden Zahlen,
die mit, für jeden verstehbar,
Kreuzen eingeleitet werden.

Es ist Samstag
und auf dem Dorf
und wir haben die billigsten,
gewöhnlichsten Blumen dabei, die,
weil wir keine anderen finden konnten.
Eine Vase haben wir auch nicht.
Wir sehen im Kofferraum nach
und mein Vater findet ein leeres Wurstglas,
von der Vorstellung müssen beide lachen.
Wir lassen uns keine Zeiten für Sentimentalität.

Aus Pflichtbewusstsein sind wir hergekommen,
weil wir eh schon in der Nähe waren,
da kann man ja mal vorbeischauen.

Ich stecke die Rosen einfach neben den Grabstein
in die Erde,
die Szene, ein paar Tage Später wird nicht groß sein,
jemand wird sie abtragen.
Vielleicht schlagen sie ja Wurzeln und ein Baum wächst,
sage ich, dass das nicht passieren wird ist allen klar.

Das mit dem Wurstglas hätte Opa gefallen,
hätte er es, wie und wo auch immer, gesehen,
hätte er sicher gelacht.
Obwohl, wenn es so sein sollte,
dass Menschen nach ihrem Tod noch da sind,
in welcher Weise auch und sie alles mitkriegen,
dann können sie vielleicht auch Gedanken sehen,
dann könnte er das Bild
in meinem Kopf gesehen haben
und hätte trotzdem Lachen können
und wäre sicher enttäuscht
das wir dann doch so spießig waren.

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Montag, 14. November 2016
Sonntag 13.11
„Was ich habe,
will ich nicht verlieren,
aber wo ich bin, will ich nicht bleiben,
aber die ich liebe will ich nicht verlassen,
aber die ich kenne kann ich nicht mehr sehen.“
(aus „Rocco und seine Brüder“ von gestern,
Regie, Lars-Ole Walburg, der in dem Haus
meiner alten Schulfreunde lebt.)

„Studium ist lesen, lesen bis man stirbt“,
sagte ein Dozent letzte Woche.

Einer bleckt die Zähne
und wartet
einer zieht ab
und wartet
einer wird getroffen
und stirbt
einer rennt
und passt nicht auf
Auto statt Kugel
und einer schwimmt
in einem Becken voll mit Haien
und wartet
und einer topft
Blumen um und einer
kocht essen und isst
und ich schlafe
tapfer weiter

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Donnerstag, 10. November 2016
Donnerstag 10.11
Ja
hast du noch eine andere Idee
? *1
alles ist zersplintert *2
*1 Sagt wer; *2 Denkt wer


Wein bringt uns zu
Geständnissen
und trägt uns
rüber zu
Erkenntnissen
über die Welt und
Theorien reihen sich
aneinander
Wir hörten zu

Person A erzählt, dass das Licht darauf
ausgelegt ist, „Weiße“ besonders gut
in Filmen herauszuheben
Da gehen wir über Rasse zu
Evolution zu Lobbyisten

Ist das Bewusstsein vom
Körper
abhängig
Wenn jeder 1% im Monat
von seinem/ihrem ab gibt -
das wär die Lösung
der Mensch hatte den Luxus
sich zu orientieren


Selbstverständliche Dunkelheit,
so spät hört sich alles anders an,
Gestalten auf ihrem Weg laufen sich die Zeit ab



„Halt endlich deinen Schnabel Blacky!!“ – ja.
mache die Folge aus, sie ist zu mir zu unheimlich
zum einschlafen

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